Fantasy, Young Adult

Literaturbesprechung: »Dämonenfeuer« von Vera Hallström

Hallo Bücherwurm! Heute möchte ich dir eines meiner letzten Rezensionsexemplare vorstellen. »Dämonenfeuer« von Vera Hallström erschien im Mai 2018 im Selfpublishing und ist der Auftakt zu einer Urban Fantasy-Reihe. Wie sie mir gefallen hat, erzähle ich dir hier.

INHALT ZUSAMMENGEFASST

Im Jahr 2073 hat ein Bruchteil der Menschheit Zuflucht auf einem neuen, bewohnbaren Planeten namens Novus Errans (Neue Erde) gefunden, nachdem die Erde bereits vor Jahren zerfallen ist. In der Hauptstadt des Planeten lebt die sechzehnjährige Evelyn. Da man auf Novus in diesem Alter bereits als erwachsen gilt, muss sie nach ihrem Vater und ihrer Schwester nun auch anfangen, für die sogenannte Aufsicht der Stadt zu arbeiten. Durch jahrelanges, hartes Training darauf vorbereitet, soll sie noch am Tag ihres 16. Geburtstages ihren ersten Auftrag haben. Doch noch davor wird ihr klar, dass ihr etwas verschwiegen wird, was die Arbeit der Aufsicht betrifft. Als dann alles schrecklich schief geht, erfährt sie dieses Geheimnis am eigenen Leib. Sie wird scheinbar getötet und ihre Familie muss sie zurücklassen, ohne zu wissen, dass sie durch einen besonderen Umstand nicht wirklich tot ist oder es vielmehr nicht bleibt. Plötzlich völlig auf sich allein gestellt, muss sie erkennen, dass ihr Körper sich verändert und sie ihren Verstand zu verlieren droht. Kurz davor, sich aufzugeben, wird sie von Fremden gerettet, die vorgeben, ihr helfen zu wollen und sie gleichzeitig in eine ihr fremde Welt hineinziehen, die von uralten Mächten beherrscht wird.

WIE WAR »DÄMONENFEUER«?

Anfangs haben sowohl der Klappentext als auch das Cover mich zum Lesen des Debütromans von Vera Hallström bewegt, weswegen ich mich auch bei der Leserunde auf Lovelybooks.de dafür beworben hatte. Die Idee klang gut und doch muss ich leider sagen, dass ich die Umsetzung überhaupt nicht gelungen finde.

Erzählt wird die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven, die dem Leser Einblicke in alle Gedanken- und Gefühlswelten der Charaktere geben soll. Allerdings trägt dies meiner Meinung nach kaum zur Verständlichkeit bei. Es werden dabei die Vergangenheiten der Charaktere beleuchtet und einem wird schnell deutlich, dass jeder etwas mit sich herum trägt.

Zu Beginn der Geschichte werden Evelyn und ihre Familie vorgestellt und es wird schnell klar, dass der zukünftige Auftrag für die Aufsicht Albans, der Stadt in der Eve wohnt, das Leben jener gewaltig auf den Kopf stellen wird. Es verläuft natürlich nicht wie geplant und so wird Eve ohne Vorwarnung in ein neues Leben geworfen, indem sie sich anfangs schwer zu orientieren weiß und fast gänzlich die Hoffnung aufgibt. Auch nachdem sie gerettet wird, verzweifelt sie fast und kann sich nur mit Hilfe der Fremden Grace in die neue Situation einfinden. Eve wird durch die ausführliche Darstellung ihrer Gedanken und Gefühle für den Leser nachvollziehbar.
Ebenfalls detailreich gestaltet ist auch Grace, die Teil von Eves neuer Familie ist. Sie wirkt mit ihrer meist kindlichen Art stark auf das Mitleidsgefühl des Lesers ein. Es zerreißt einem fast das Herz, wenn man bedenkt, welches Schicksal sie ereilt hat und was noch auf sie zukommen wird. Für so eine junge Person ist dies einfach nicht tragbar und macht es deswegen umso dramatischer für den Leser.
Die meisten der anderen Charaktere sind eher inkonsequent gestaltet, da sie meist nicht so reagieren wie man es von ihnen erwartet hätte. Oftmals hatte ich bei den Dialogen auch das Gefühl, dass die Personen nicht das gesagt haben, was zu ihnen und ihrem Charakter passen würde.

Das Setting an sich ist gut gelungen obwohl zur Veranschaulichung der urbanen Fantasywelt, die Vera Hallström in ihrem Roman schafft, eine integrierte Karte im eBook fehlt. Der Schreibstil ist sowohl mal detailliert, als auch mal einfach gehalten. Den Dialogen fehlt es oft an Tiefe und auch einige der Charaktere leiden darunter.

Die Spannung hielt sich meiner Meinung nach in Grenzen und machte es mir teilweise schwer das Buch ernsthaft zu lesen und mich nicht ablenken zu lassen. Hin und wieder gab es dann aber doch Abschnitte, die mich fesselten und mich das Buch nicht aus der Hand haben legen lassen. Das Ende hat mich unbefriedigt und mit vielen Fragen zurückgelassen. Natürlich kann es daran liegen, dass es der erste Band einer Trilogie ist und trotzdem juckt es mich nicht in den Fingern den nächsten Band zu lesen, weil mir dieses Werk schon Schwierigkeiten bereitete.

FAZIT

Der Debütroman Dämonenfeuer von Vera Hallström ist der erste Teil der Dämonenwelt-Trilogie und kommt als Urban Fantasy daher. Es ist sowohl detailliert als auch einfach geschrieben und sorgt dafür, dass einige der Charaktere und Dialoge leider auf der Strecke bleiben. Auch der häufige Perspektivwechsel trägt kaum zur Verständlichkeit bei. Das Setting ist gut gelungen. Allerdings hält sich die Spannung in Grenzen und das Ende ist eher unbefriedigend. Leider wurde hier das vorhandene Potential nicht ausgeschöpft.

Verlag:  BookRix ・ Seiten:  426 ・ Format:  eBook ・ Preis:  3,99€ (ePub) ・ Erscheinungstermin:  04. Mai 2018 ・ Link zur Verlagsseite

Vielen Dank an Lovelybooks.de und den Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplares.

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